Nachschulische Bildung

Nachschulische Bildung umfasst alle Aktivitäten, die dem Zweck der Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens nach einer unterschiedlich ausgedehnten ersten Bildungsphase dienen und lässt sich sowohl auf inhaltlicher als auch auf struktureller Ebene unterscheiden. So wird inhaltlich zwischen beruflichen, allgemeinen und politischen Formen der Weiterbildung unterschieden, während auf struktureller Ebene der Grad der Formalisierung entscheidend ist. Wird ein Abschluss verfolgt, kann von einem „formalen“ Lernprozess gesprochen werden, wohingegen „non-formales“ Lernen zwar institutionell begleitet werden kann, aber nicht abschlussbezogen aufgestellt ist. Das „informelle Lernen“ findet frei und ohne eine institutionelle Einbindung statt.

Die Bedeutung der Nachschulischen Bildung für die nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume ist vielfältig. Ländliche Räume sollen weiterhin als Lebens- und Arbeitsort attraktiv sein. Dabei spielen Einrichtungen der Erwachsenenbildung, Berufsakademien, Fachhochschulen und Universitäten als Standortfaktor eine entscheidende Rolle. Fachkräftebindung und -gewinnung ist hierbei politisch wie auch gesellschaftliche von großer Bedeutung. Folglich wird in der Recherche und Auswertung der Modellprojekte für den Bereich der Nachschulischen Bildung insbesondere ein Fokus auf Projekte gelegt, welche zum Ziel haben, die Position der Lernenden auf dem Arbeitsmarkt zu stärken. Dies kann zum einen formale Bildungsangebote wie Ausbildungen und Hochschulausbildungen betreffen, ebenso aber auch non-formale Bildungsangebote. In diesem Bereich finden die innerbetriebliche Weiterbildung oder auch Hilfestellungen für den Weg in die Selbständigkeit ihren Platz. Nichtsdestotrotz nehmen informelle Bildungsangebote einen wichtigen Platz in ländlichen Räumen ein. Die Weiterbildung mit gemeinsamen Interessen stärkt das Zusammenleben und schafft oftmals neue soziale Verbindungen. 

Aufmerksamkeit verdienen in diesem Zusammenhang hybride Lehr- und Lernformen des Distance Learning, die erfolgreich dafür genutzt werden können, um weitgehend unabhängig von den Standortnachteilen (peripherer) ländlicher Räume (Erreichbarkeit, Distanz) Adressaten von Bildungsangeboten optimal erreichen zu können.